Neue Studie zeigt erhöhtes Risiko für psychische Störungen nach Abtreibung
Eine aktuelle Neuanalyse dänischer Krankenakten zeigt, dass das Risiko einer ersten psychiatrischen Behandlung im Jahr nach einer Abtreibung um 50 % steigt. Besonders stark erhöht ist das Risiko für Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen, das um 87 % höher liegt.
David Reardon, Direktor des Elliot Institute und Autor der Studie, kritisiert eine frühere Analyse, die keinen Unterschied in den psychiatrischen Behandlungsraten vor und nach einer Abtreibung fand. Diese ältere Studie zeigte zwar höhere Raten psychischer Behandlungen nach Abtreibungen im Vergleich zu Lebendgeburten, führte dies jedoch auf bereits bestehende psychische Probleme bei Frauen zurück, die eine Abtreibung suchten.
Reardon hingegen bemängelt methodische Fehler der ursprünglichen Studie, insbesondere die kurze Beobachtungsdauer von einem, zwei und drei Monaten nach der Abtreibung. Er argumentiert, dass psychische Auswirkungen oft erst später auftreten und dass eine kumulative Betrachtung der Behandlungsraten über längere Zeiträume notwendig sei.
Seine eigene Analyse über identische Zeiträume von neun Monaten vor und nach der Abtreibung zeigt signifikante Unterschiede: Die Raten psychischer Störungen waren nach der Abtreibung deutlich höher. Die Analyse über zwölf Monate hinaus verstärkt diese Unterschiede noch weiter, was auf zunehmende negative Auswirkungen hinweist.
Reardon erhebt schwere Vorwürfe gegen die Autoren der ursprünglichen Studie und behauptet, dass sie bewusst irreführende Ergebnisse präsentiert hätten, um die negativen Auswirkungen von Abtreibungen zu verschleiern. Er kritisiert auch medizinische Fachzeitschriften, die aus ideologischen Gründen kritische Neuanalysen ablehnen.
Trotz der Bedenken und methodischen Verbesserungen, die Reardon in seiner Analyse anführt, bleibt die Debatte über die psychischen Folgen von Abtreibungen umstritten. Kritiker werfen Reardon vor, ebenfalls ideologisch motiviert zu sein, was die Objektivität seiner Forschung in Frage stellen könnte.
Die Diskussion über die psychischen Auswirkungen von Abtreibungen bleibt komplex und polarisiert. Während Reardons Studie auf methodische Schwächen früherer Analysen hinweist und eine höhere Rate psychischer Störungen nach Abtreibungen nahelegt, bleibt die wissenschaftliche Gemeinschaft gespalten. Es ist entscheidend, dass zukünftige Forschungen strenge methodische Standards einhalten und ideologische Einflüsse minimieren, um klare und belastbare Ergebnisse zu liefern.