US-Wahl: Ambivalentes Ergebnis aus der Pro-Life-Perspektive
Pilar Herzogin von Oldenburg
Die guten Nachrichten zuerst: Nicht Kamala Harris, die einen radikalen Abtreibungs-Wahlkampf geführt hat, sondern Donald Trump hat die Präsidentschaftswahl gewonnen. Harris' extreme Positionierung beim Thema Abtreibung wirkte auf viele Wähler abschreckend. Auch ihr Vize-Kandidat, Tim Walz, machte seine kompromisslose Haltung für eine völlig unbeschränkte Abtreibungspolitik überdeutlich. Dass die Menschen sich davon nicht täuschen ließen, ist ein Zeichen, das uns hoffen lässt.
Mit den Republikanern, die nun die Mehrheit im Senat halten, ist dieser ein Bollwerk gegen Versuche, das Abtreibungsrecht in den Vereinigten Staaten weiter auszuweiten. Besonders ermutigend ist, dass die Volksabstimmungen zur Einführung eines „Abtreibungsrechts“ in die Verfassungen von Florida und South Dakota gescheitert sind. Gerade in Florida war es für die Abtreibungslobby ein strategisch wichtiger Vorstoß, um zumindest einen liberalen Bundesstaat im christlich-konservativen Südwesten zu etablieren. Die Menschen haben sich jedoch für den Schutz des Lebens ausgesprochen.
Doch wir beide wissen, dass es noch ein weiter Weg ist. Die Abtreibungslobby konnte in Florida zwar nicht siegen, erzielte aber 57 Prozent der Stimmen. Für eine Änderung der Landesverfassung wären 60 Prozent notwendig gewesen.
In acht weiteren Bundesstaaten wie Arizona, Colorado, Maryland und New York war sie sogar erfolgreich darin, Abtreibung verfassungsrechtlich abzusichern. Das ist eine Herausforderung, die uns zeigt, dass der Kampf um das Leben noch lange nicht vorbei ist. In Nebraska gab es einen kleinen Fortschritt, indem das bestehende Verbot ab der zwölften Schwangerschaftswoche in die Verfassung aufgenommen wurde.
Mit Donald Trump haben wir jemanden im Amt, der in seiner ersten Präsidentschaft die Voraussetzungen dafür geschaffen hat, dass das Urteil „Roe v. Wade“ aufgehoben wurde. Doch seine Pläne für die kommenden Jahre deuten darauf hin, dass er das Thema Lebensrecht nicht stark in den Vordergrund stellen möchte. Die Impulse für das Lebensrecht werden auf Bundesebene also voraussichtlich begrenzt bleiben, und die Abtreibungslobby plant, sich verstärkt auf die Bundesstaaten im Südwesten zu konzentrieren, wo sie ihre liberalen Regelungen durchsetzen möchte.
Es ist ein langer, steiniger Weg, den wir gehen, aber wir gehen ihn nicht allein. Gemeinsam – Sie und ich, und all die anderen, die sich für das Leben einsetzen – glauben wir an den Schutz des ungeborenen Lebens und an einen Wandel in den Herzen der Menschen. Die Pro-Life-Bewegung in den USA zeigt uns, was möglich ist: Mit Ausdauer und der Kraft des gemeinsamen Engagements können wir das Bewusstsein in der Gesellschaft verändern. Schon jetzt werden immer mehr Stimmen laut, die das Leben schützen wollen.
Lassen Sie uns auf diesem Weg weiter voranschreiten und mutig bleiben. Auch wenn es Herausforderungen gibt, bringen uns unsere Anstrengungen immer näher an das Ziel: eine Gesellschaft, die das Leben von Anfang an als heilig achtet.