USA: Post-Abortion-Syndrom steigt seuchenhaft an
Heiner Lüning
Wie LifeSiteNews berichtete, fand eine neue, in den USA veröffentlichte Studie von Dr. Paul Sullins heraus, dass über 7 Millionen amerikanische Frauen nach einer Abtreibung schwere emotionale Belastungen erfuhren.
Dabei wurden in der Studie, die im September dieses Jahres unter dem Titel „Persistent Emotional Distress after Abortion in the United States“ veröffentlicht wurde, Frauen etwa 20 Jahre lang nach ihrer Abtreibung begleitet. Am überraschendsten war der Fund, die emotionale Belastung über Jahrzehnte hinweg unverändert bleibt und sich nicht im Laufe der Zeit abschwächt. So gaben 44,8% der befragten Frauen an, im Zusammenhang mit ihrer Abtreibung, im Nachhinein emotionale Belastungen erfahren zu haben. Die Hälfte davon (24,1%), sprach sogar von schweren emotionalen Belastungen.
Konkret berichteten jene Frauen Dr. Sullins gegenüber, dass sie selbst nach Jahrzehnten noch ihre Entscheidung zur Abtreibung bereuten und unter „anhaltend wiederkehrenden Gefühlen des Verlusts, Kummer oder Trauer“ (31,2 %), sowie unter „wiederkehrenden Gedanken [an die Abtreibung], Träumen oder ‚Flashbacks‘“, litten (24,6%). Dies bestätigt die Ergebnisse der „U.S. National Longitudinal Survey of Youth“ aus dem Jahre 2005, von Schmiege & Russo, die damals ebenfalls herausfanden, dass auch noch zehn Jahre nach einer Abtreibung, 24,9% der Frauen ein erhöhtes Risiko für Depressionen hatten.
Während also mehrere Studien langfristige Belastungen nachweisen, behaupten andere, oftmals ältere, Untersuchungen das genaue Gegenteil. Wie das Narrativ der Abtreibungsbefürworter, die sich oftmals auf die „Turnaway-Studie“ berufen, bei der tausend Frauen in den Jahren 2010 bis 2016 begleitet wurden. Sie kam zur Schlussfolgerung, dass Abtreibungen ein legitimes Mittel wären, um geistige Leiden zu unterbinden oder ihnen vorherzukommen, die durch eine ungewollte Schwangerschaft auftreten würden. Sie stellen Abtreibungen so dar, dass sie Stress vermeiden und psychisch entlastend seien. So behauptete die „Turnaway-Studie“, dass jegliche emotionale Belastungen, die eine Frau nach einer Abtreibung haben könnte, leichter Natur wären und innerhalb von zwei Jahren verschwinden würden. Damit wären die auftretenden geistigen Leiden der Frau ein Risiko, das man in Kauf nehmen könne.
Dieser Behauptung widerspricht die neue Studie Dr. Sullins, der, im Interview mit LifeSiteNews, die möglichen psychischen Folgen der Frauen, mit denen verglich, die Opfer einer Vergewaltigung erleiden. Tatsächlich wird in der Studie geschlussfolgert, dass fast die Hälfte der von emotionaler Belastung betroffenen Frauen (3,4 Millionen), nach einer Abtreibung, ähnliche Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) haben. Jedoch leidet ein relevanter Teil der Frauen noch zwanzig bis dreißig Jahre nach der Abtreibung, die ihnen angeblich Abhilfe verschaffen sollte. Wenn ein Verfahren fast die Hälfte der Betroffenen belastet, kann es schlichtweg nicht als Lösung gelten, um Leiden zu verhindern. Ganz davon abgesehen, dass dies auf Kosten des Kindes geschieht, das dabei stirbt.
Die Ergebnisse dieser US-Studie entblößen die jahrelange Behauptung, der „therapeutischen Abtreibung“. Das gängige Narrativ, dass Abtreibungen zum Wohle der Frau seien, wird erneut erschüttert. Tatsächlich ist der vermeintliche Ausweg aus der psychischen Not nichts weiter als eine weitere Schlinge, die jahrzehntelange seelische Belastung mit sich bringt. Wissenschaft und Erfahrung zeigen erneut: Wer auf dem Leid anderer baut, wird schließlich selbst leiden müssen. Die wirkliche Antwort auf solche Not ist nicht die Abtreibung, sondern der Schutz des Lebens.